On Track for Impact: INNOTram macht Unternehmertum erlebbar
Fotos: Brita Althaus (FEC)
Die Straßenbahn als Ideenschmiede für die Zukunft des ÖPNV: Die INNOTram zeigte, wie nah die Gründung an den großen Zukunftsfragen einer Stadt liegt – und das direkt im fahrenden Reallabor. Gemeinsam mit dem Future Engineer Career Programme (FEC), HEAG mobilo und dem Fachbereich Maschinenbau (Mech) sowie dem Institut of Automotive Engineering der TU Darmstadt hat HIGHEST dieses interaktive Format auf die Schiene gebracht. 22 internationale und deutsche Studierende arbeiteten mit Coaches, Gründer:innen und Industriepartnern mitten in der Stadt und direkt am Problemraum „ÖPNV der Zukunft“.
Vom Warm-up ins Reallabor
Der Tag startete im MechCenter mit einem Networking-Frühstück, kurzen Warm-ups und Teambuilding über Fachgrenzen hinweg. Dann hieß es: „Einsteigen bitte!” Die speziell ausgerüstete Forschungsstraßenbahn wurde zum mobilen Reallabor für urbane Mobilität. In Teams von drei bis vier Personen bearbeiteten die Studierenden reale Herausforderungen von HEAG mobilo. Sie wurden dabei von Lead-Coach Georg Fischer angeleitet und von Coaches aus dem regionalen Innovationsökosystem unterstützt. Während die Stadt am Fenster vorbeizog, entstanden erste Hypothesen, Prototypenideen und Testfragen für Nutzer:innen.
Stimmen aus der Bahn
Die Dynamik war spürbar. „Es war super intensiv, es gab viele spontane Entscheidungen und dynamische Teams. Die Begeisterung war groß und alle haben sichtbar gelernt“, resümierte Georg Fischer nach der Rückkehr an die Lichtwiese. Auch die Studierenden zogen ein eindeutiges Fazit: „Ich fühle mich erfrischter und motivierter, wieder ins Entrepreneurship einzusteigen“, sagte Valentina Karapetyan. Saman Bozorgvar ergänzte: „Die Energie war unglaublich und ansteckend.“ Hadiseh brachte den Mehrwert auf den Punkt: „Es war interaktiv und praxisorientiert – dadurch wirklich produktiv.“
Sechs Lösungen in zwei Stunden
In kurzer Zeit sind sechs belastbare Lösungsansätze entstanden: von sichereren Einstiegs- und Informationsprozessen über smarte Sensorkonzepte bis hin zu inklusiveren Fahrgasterlebnissen. Besonders wertvoll war die Vielfalt der Blickwinkel: technologisch, betrieblich und konsequent nutzerzentriert. Die Teams testeten ihre Hypothesen direkt im fahrenden System. Ein Moment, der hängen blieb: An einer Haltestelle kamen Passant:innen spontan ins Gespräch, gaben ad hoc Feedback und stellten Fragen. Citizen Feedback in Echtzeit – näher am Anwendungskontext geht es kaum.
Finale mit Sparring aus der Praxis
Zurück am Campus gehörte die Bühne den Pitches. Die Teams präsentierten sich einem Feedback-Panel aus der Praxis und der Start-up-Szene. Michael Gaenzler, Dr. Timm Ruppert (Persival) und Dr. Benjamin Blat Belmonte (Fenexity) gaben präzises Sparring zu Nutzenversprechen, Machbarkeit und den nächsten Validierungsschritten. Alexander Kroth begleitete das Format forschend und zog das folgende Fazit: „Am besten gefällt mir, dass mehr InnoTram-Fahrer:innen entstehen, die sich auch als solche sehen.“ Dies ist ein starkes Signal für Selbstwirksamkeit und Ownership.
Allianz starker Partner
HEAG mobilo ermöglichte mit einem Fahrzeug und verschiedenen Fragestellungen einen direkten Zugang zum realen System. Das FEC schlug die Brücke zu internationalen Talenten und Karrierekompetenzen. Der Fachbereich Maschinenbau gab mit einem Grußwort von Sonja Rehwald Rückenwind aus der Fakultät. Aus dem Ökosystem brachten Veneta Ivanova (Fraunhofer IGD), Conrad Peto-Madew (Futury), Michael Marquardt (hessian.AI), Dr. Yamara-Monika Wessling (xchange) sowie Phillip Travers und Gudrun Lantelme (HIGHEST) ihre Expertise ein. Die Organisation lag unter anderem bei Jessica Retzlaff von HIGHEST (Lead) und Eileen Paßlack-Runkel (FEC) unterstützt durch Britta Althaus und Maximilian Seip.
Nächster Halt: INNODAY25
Der nächste Haltepunkt ist gesetzt: INNODAY25 am 30. Oktober im darmstadtium. Dort treffen sich Start-ups, Forschung und Industrie – mit starken Keynotes, Pitches und über 100 Ausstellenden. Wer die INNOTram-Energie weitertragen will, findet hier ein Netzwerk, Mentoring und potenzielle Co-Founder. Tickets sind kostenfrei.
Dieses Event wurde gefördert durch das Future Engineering Career (FEC) Programme der TU Darmstadt unterstützt internationale Studierende während ihres Studiums und beim Berufseinstieg. FEC ist ein Projekt im Rahmen der Campus-Initiative internationale Fachkräfte des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).