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1. Februar 2017

Gute Stimmung und strahlende Sieger

TU-Mitglieder präsentieren beim Startup & Innovation Day ihre Ideen. Die TU Darmstadt setzt sich als Gründerhochschule seit Jahren aktiv für die Förderung der Gründungskultur ein. Der 2. Darmstädter Startup & Innovation Day brachte Akteure aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zusammen und präsentierte das besondere Potenzial der Technischen Universität Darmstadt. Ehrengast war Nobelpreisträger Prof. Dan Shechtman von der israelischen Eliteuniversität Technion.

Es ist den Preisträgern des TU-Ideenwettbewerbs kaum anzusehen, dass sie gerade vor über 700 Menschen im Hörsaal- und Medienzentrum der TU Darmstadt stehen, um ihre Idee als Newcomer im Rahmen des 2. Startup & Innovation Day zu präsentieren. Professor Peter Buxmann, Leiter des organisierenden Innovations- und Gründungszentrums HIGHEST, erklärt noch einmal kurz die Regeln: eine Idee = ein Pitch = eine Minute. Die Finalistinnen und Finalisten stehen an dem Pult, an dem noch wenige Minuten zuvor Nobelpreisträger Dan Shechtman mit seiner Keynote zum Thema „Technological Entrepreneurship: Key to World Peace and Prosperity“ das Publikum begeistert hat. Sie stellen ihre Ideen souverän und kurzweilig vor.

Die Jury besonders überzeugen konnte Tillmann Schatz: Er konnte sich über den ersten Platz des TU Ideenwettbewerbs in der Kategorie „Ideen Studierende“ freuen. Die Jury bestand aus erfahrenen Unternehmern und Professoren. Tillmanns Gründungsidee „SVEN-Smart ventilation“ basiert auf der Entwicklung eines innovativen Abluftventilators zum Einbau in die Wand oder Zwischendecke. Der Abluftventilator analysiert die Qualität der Raumluft anhand Temperatur, relativer Luftfeuchtigkeit, sowie Konzentration verschiedener Gase und lüftet im Bedarfsfall.

Den zweiten Platz in dieser Kategorie gab es für die Idee „HydroMove“ von Christian Müller und Markus Rettig. Durch intelligente Steuereinheiten sollen sich zukünftig Bewegungen von hydraulischen Arbeitsgeräten vorausberechnen lassen und mögliche Gefahren frühzeitig erkannt werden, um Arbeitsunfälle zu verhindern.

Den dritten Platz in der Kategorie „Ideen Studierende“ erreichte Patrick Scholl. Die Geschäftsidee „Adaptive Schuhorthese“ besteht aus der Nutzung adaptiver Formgebung eines Schuhs zur Verbesserung des Gangbildes des Benutzers. Das Ziel der Erfindung liegt darin, den Benutzer auf angenehme Weise bei der Korrektur seines Gangs zu unterstützen.

Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz wurde mit dem Athene-Preis für Wissens- und Technologietransfer ausgezeichnet. Bild: Claus Völker

In der zweiten Kategorie „Ideen Wissenschaftler“ hatte Jonas Plum die Jury auf seiner Seite und erreichte den ersten Platz des TU-Ideenwettbewerbs. Die Software Odin soll große Mengen digitaler Beweismittel verarbeiten, um diese für Gerichtsverfahren aufzubereiten. Dazu werden Daten aus vielen verschiedenen Quellen zusammengefasst, sodass Ermittler mithilfe von Odin digitale Beweismittel filtern, durchsuchen und verknüpfen können.

Calyx wird ein digitaler und adaptiver Medikamentenspeicher – diese Idee von Martin Voigt und Jasmin Guthmann belegte den zweiten Platz in der Kategorie „Ideen Wissenschaftler“. Das Team von Calyx greift damit die wachsenden Herausforderungen des Medikamentenmanagements in einer alternden Gesellschaft und die fortschreitende Digitalisierung des Alltags auf.

Elena Alexandrakis belegte mit dem „selbstheilenden Asphalt“ den dritten Platz in der Kategorie Wissenschaftler. Die Erfindung soll die auf den ersten Blick ungünstigen Eigenschaften von Asphalt positiv nutzen und entstandene Rissbildung im Verankerungsgrund wieder schließen.

Im Rahmen des 2. Darmstädter Startup & Innovation Days wurde erstmals der Athene-Preis für Wissens- und Technologietransfer vergeben an Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, Multimedia Communications Lab (KOM). Der Preis wurde stellvertretend von Prof. Andy Schürr als Vertreter des Instituts für Datentechnik und Dr.-Ing. Stefan Göbel als Vertreter des Fachgebiets in Empfang genommen.

Ein weiterer Höhepunkt des Programms war die Podiumsdiskussion – moderiert von Carsten Knop (FAZ) – zum Thema technologiebasiertes Unternehmertum und Innovation, an der neben Dan Shechtman Professorin Mira Mezini, TU-Vizepräsidentin für Forschung und Innovation, Susana Quintana Plaza von next47 Siemens AG und Esat M. Sibay, Gründer von Alcan Systems, teilnahmen.

Software für Beweismittel

Die Besucherinnen und Besucher des 2. Darmstädter Startup & Innovation Day – unter ihnen auch der israelische Generalkonsul Dan Shaham – konnten sich von den vielfältigen und spannenden Ideen fesseln lassen und im Verlauf des Abends auf der Gründermesse erstes gewecktes Interesse beim Gespräch mit den Gründern sowie mit dem Team des Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST intensivieren.

Neben all der ansteckenden Leidenschaft, die die Gründerinnen und Gründer an diesem Abend mitbrachten, bleiben im Nachgang nicht zuletzt die Worte von Dan Shechtman im Kopf „Failure – OK, Start again“.

Der TU Ideenwettbewerb und der 2. Startup & Innovation Day wurden von zahlreichen Sponsoren unterstützt.