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October 23, 2018

“There are really great start-ups at the university”

Rund 50 Gründerteams zeigen ihre Geschäftsideen und vernetzen sich. Ihre innovativen Ideen vorstellen, Kontakte knüpfen zu potenziellen Auftraggebern und Förderern – darum ging es den mehr als 50 jungen Gründerteams, die sich beim Startup & Innovation Day der TU Darmstadt im Kongresszentrum „darmstadtium“ präsentierten. Ein Rundgang über die Messe beleuchtet ein paar dieser Ideen.

Über 50 junge Gründerteams präsentierten sich im „darmstadtium“.

Das smarte Pflanzengefäß „Harvey“ bewässert Pflanzen und beleuchtet automatisch.

Netzwerken

Wie wichtig gerade das Netzwerken auf dem TU Startup & Innovation Day ist, weiß auch Brigitte Zypries. Die ehemalige Bundeswirtschaftsministerin und SPD-Politikerin sitzt heute im Beirat von HIGHEST. Jungunternehmern mit ihren Ideen auf die Beine zu helfen, dafür hat sie sich schon als Ministerin in Berlin engagiert. „Es gibt wirklich großartige Start-ups an der Universität“, begeistert sie sich. Am Messetag macht sie Stippvisiten an den Ständen der jungen Gründer-Teams. „Es geht ums Vernetzen, Zusammenbringen und Kontakte knüpfen“, betont sie und wirft einen Blick auf „Harvey“ und die frischen grünen Basilikum-Blätter, die aus der Reihe zumeist technisch anmutender Messestände herausstechen.

„Harvey“ ist weiß, sieht aus wie eine futuristische Designer-Lampe und ist die Lösung für vernachlässigte WG- oder Büropflanzen, die ohne Wasser und Licht ein tristes Dasein fristen. Sven Siebeneicher, TU-Masterstudent Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Maschinenbau, gehört zu den fünf Gründern, die die App basierte Pflanzenrettung initiiert haben. Erdfeuchtigkeit, Helligkeit und Speicherstand des Wassertanks können per Handy für Basilikum, Orchidee oder Kaktus kontrolliert und gesteuert werden. „Man kann einfach genießen und ernten“, betont er. Harvey wurde von HIGHES gefördert und hat ein Hessen Ideen-Stipendium des Landes erhalten. „Mit dem Messestand wollen wir unsere Bekanntheit fördern“, so Siebeneicher.

Das Team von „Floating Office“ gewann beim TU Ideenwettbewerb einen Sonderpreis.

Intelligentes Büro

Gleich nebenan wirbt auch Florian von Heißen für eine neue intelligente Bürolösung. An kaum sichtbaren Drahtseilen schwebt das „Floating Office“, das er und die TU-Kommilitonen Philipp Overath und Maciej Walasek entworfen haben – ein mobiler Schreibtisch ohne Beine, der bei Bedarf unter die Decke gezogen wird und als Lichtquelle dienen kann, da die Unterseite des Designerstückes als Lampe konzipiert ist. Eine technische Lösung ohne Kabelwirrwarr, gedacht für Co-Working-Büros oder Mikrohäuser. „Kleine Wohnungen in der Großstadt sind ein großer Markt“, so Heiße. Dafür hat das Team ab Oktober auch ein EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums erhalten.

Noch in der Vorbereitung für eine Gründung steckt dagegen Ahid S. Hajo, Doktorand am Institut für Mikrowellentechnik und Photonik der TU. Zusammen mit Hochfrequenzelektroniker Oktay Yilmazoglu hat er „THzNanoVision“ entwickelt. THz-Strahlungen können eine Alternative zu Röntgen- oder Laserstrahlen darstellen. Die Gründer in Spe nutzen dafür eine neuartige Galliumnitrid-basierte, miniaturisierte Gunndiode, ein spezielles Halbleiterelement. Der Vorteil: die Strahlen sind für Menschen ungefährlich, die Infrastruktur kostengünstig. Eingesetzt werden könnte die Technik für Bodyscanner an Flughäfen, in der Materialprüfung oder für die Kontrolle von Lebensmittelverpackungen.

Ahid S. Hajo ist zufrieden mit dem Messebesuch und den Reaktionen. „Wer an den Stand kommt, ist wirklich interessiert und teils sehr fachkundig“, sagt er. „Wir hoffen jetzt auf eine Förderung.“ Potenzielle Investoren haben jedenfalls an diesem Tag schon vorbeigeschaut.